Montag, 8. Juli 2013

Die letzten Wochen, meiner Reise

Die Zeit ist wie immer unglaublich schnell verflogen und bereits standen meine letzten Wochen meines halbjährigen Afrika Abenteuer an!
In meinem abschliessenden Monat, bin ich von der Hauptstadt aus Richtung östliches Madagaskar gereist. Wo mir das Land eine ganz neue Vegetation präsentierte.

Andasibe

Die Hauptattraktion ist ein Wald voller Lemuren unterschiedlicher Grössen und Farben. Da bin ich frühmorgens los und 4 Stunden durch den Wald gewandert. Mein Guide rannte immer wieder weg, um sich umzuschauen wo sich die Lemuren an diesem Morgen versteckt haben. Ich sah sicher fünf verschiedene Arten, da ich mir aber die Namen nicht merken konnte kann ich euch sagen das einer riesig war, schwarz/weiss und schreien konnte der, da platzte mir fast das Trommelfell! Dann sah ich ein gelbliches Exemplar, welches einem anscheinend sehr selten vor die Linse kommt. Klick,klick und auch ich hatte ein Foto, doch leider bin ich ein miserabler Fotograf und der grösste Teil meiner Fotos der Lemuren sind unscharf! Stillleben oder langsame Tiere, wie das Chamäleon liegen mir da eher als Motive.
Auf meiner Nachtwanderung sah ich dann das kleinste dieser Farbwechselnden Tiere, es ist gerade mal 5cm lang und hat ne süsse Spitznase.
Von den Nachtaktiven Lemuren sieht man hauptsächlich die Augen, die im Schein der Taschenlampe leuchten. Der Kleinste von diesen Tieren sah ich in der selben Nacht das erste mal, er ist etwa Hamstergross und machte einen Sprint in die Dunkelheit.

Doch auch das Dörfchen ist süss, manchmal fährt ein Zug von Tamatave vorbei oder im Strassenschlamm baden die Enten. Hier ist das Klima bereits viel feuchter als im Süden und der Wald ist sehr verwachsen, "dschunglig" grün.

Tamatave

Ich nahm den Minibus und kam nach einem halben Tag fahrt in der Hafenstadt Tamatave an.
Viel gab es nicht zum anschauen, ich traf meinen madagassischen Kollegen wieder und er zeigte mir was es so zu sehen gibt und bei seiner Schwester gab es dann ein Mittagessen. Ja, selbstverständlich wurde meine Präsenz falsch verstanden und es war für sie unverständlich das ich Serafin nicht heiraten wollte!
So "flüchtete" ich, organisierte meine Reise nach Sainte Marie und zog weiter.

Sainte Marie

Was soll ich sagen, ich wollte eine Woche verweilen und blieb drei!
Diese kleine Insel hat es mir angetan, ich konnte einfach entspannen und das Ende meiner Ferien kam immer näher.
Bereits am ersten Abend lernte ich die französischen Einwohner kennen, welche mir Tipps für ein gelungenes Ferienerlebnis gaben!
Am nächsten Morgen ging es los, ich mietete ein Mountain Bike und radelte Richtung Norden. Bald war die Strasse nicht mehr geteert und das Schlammbad begann. Ein mal verschwitzt und dreckig, war es total spassig mich durch den Dreck zu kämpfen. Da noch keine Saison war, war ich in meinen Unterkünften meist der einzige Gast und nach vier Tagen war ich froh wieder ein mal auf andere Leute zu stossen. So kam ich unverhofft zu einem Wachhund, er war mit andern Gästen zu meiner Unterkunft gewandert. Diese nahmen ein Taxi zurück und der Hund sollte ihnen folgen, dieser jedoch entschied sich spontan sein Herrchen zu wechseln und bei mir zu bleiben. Er folgte mir treu zum Nachtessen, wobei er von der guten Frau, auch was zu essen bekam. Danach wachte er vor meinem Bungalow, bis ich mich am morgen zum Frühstück aufmachte. Da ich immer noch mit meinem Bike unterwegs war, wollte ich nicht das er mir folgt, doch ich hatte keine Chance. In der tropischen Hitze hächellte die treue Seele so fest, dass ich immer wieder Pausen für ihn einlegte. Ich hatte bereits Angst das er bald einen Hitzeschlag erleiden würde! Ja und dann war er wirklich plötzlich weg! Bin sogar noch ein Stück zurück, doch er blieb verschollen! Hatte schon ein bisschen ein schlechtes Gewissen, obwohl es da Hunde wie Sand am Meer gibt. Doch dieser war gut genährt und hatte ein Herrchen, nicht so wie die vielen mageren, kranken Strassenköter. Man hat mir dann aber versichert das er seinen nach Hause-Weg kenne, die Insel ist ja gerade mal 52km lang und 6km breit. Tja, das wars dann also mit der Treue!

Ja, was hab ich dann noch so angestellt...
Ich testete die zwei Discotheken auf der Insel, wo immer gute Musik lief, man tanzen konnte und niemand durstig nach Hause ging. Die Stimmung war ausgelassen und fröhlich.
Weisser Sand, türkisblaues Wasser und unglaublich gutes Essen, da geht mein dank an die Franzosen! Schnorchelexkursionen zeigten mir die bunten Fische und das Riff. An Regentagen spielte ich mit den Einheimischen Uno und bei schönem Wetter, wanderten wir durch den Wald oder das was von ihm übrig ist. Leider wird er illegal abgeholzt und nicht aufgeforstet, was eine traurige Geschichte ist!
Wegen der bevorstehenden Wahlen, wurde bereits gestreikt und ich musste meine Rückreise organisieren. Nicht das ich noch die Geburt meines Patenkindes verpasse, welches zu jeder Zeit kommen konnte!
Alles klappte Reibungslos und ich hatte noch zwei, drei Tage in Tana.


Heimreise

Ich gönnte mir noch eine Massage, ass auf der Crock Farm Krokodilmedaillons und besorgte die letzten Souveniers. Und dann sass ich im Flieger und habe ein mulmiges Gefühl im Bauch, was bringt mir die Zukunft? Wo führt mich mein Weg hin? Soll ich lachen oder weinen?
In München lief ich durch die Strassen, setzte mich im Englischen Garten auf eine Bank und nahm mir Zeit wieder in Europa anzukommen.
Basel Flughafen, 4. Juni, 20.30h meine Maschine landet und ich bin wieder zu Hause! Juppiiii! Meine Freude ist riesig!
Gesund und munter, vielleicht etwas müde, mit tausend neuen Erlebnissen und Erinnerungen im Gepäck bin nach 6 Monaten wieder in meiner Heimat! Ich denke es ist ewig her seit ich loszog und im gleichen Moment denk ich es verging unglaublich schnell!

Danke, das ich all dies Erleben durfte!

Ps. Zwei Stunden nach meiner Landung, ist noch jemand gekommen, nämlich auf die Welt! Mein süsses, kleines Patenkind Flurin. :)





Madagaskar
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