Montag, 29. April 2013

Madagaskar

MADAGASKAR

Von Tana in Richtung Sueden

In Tana (Antanarivo) gelandet, hatte ich erst mal eine harte Zeit!
Mein Franzoesisch war nicht mehr als ein gestotter, meine Kreditkarte funktioniert nicht und die Madagassen wollten alle etwas von mir! Da wurde ich etwas ueberrumpelt, doch gluecklicherweise fand sich bald eine Loesung zur Geldueberweisung und mein franzoesisch wird von Tag zu Tag besser.
Bin nun auch stolz auf mein kleines madagassisches Vokabular und so komm ich auch besser mit den Einheimischen zurecht.

Tana

Eine lebendige Stadt voller Leute, Motorraedern und Autos!
Bei meinen Erkundungen durch die Strassen,wusste ich bald das ich eine Vazaha bin, eine Weisse.

Voici vazaha
vazaha ça va?
ça va vazaha!


Antsirabe

Ein schoener kleines Staedtchen, in dem ich bald drei schweizer kennen lerne die dort in Projekten arbeiten und unternehme mit ihnen eine Wanderung durch die Umgebung und erfahre einiges ueber die madagassische Lebensart. Man nimmt das Leben "mora, mora", gemuetlich und lebt von heute auf morgen.
In den Thermalbaedern mit natuerlichem warmen Wasser lass ich mich mit einer Heisswasser-Seifen-Massage verwoehnen.

Ich reise mit den Minibussen von Ort zu Ort, das geht immer etwa hecktisch zu und her. Bei der Station angekommen, moechte mir jeder einen Platz verkaufen und meist zu einem zu hohen Touristenpreis! Das heisst verhandeln, klar stellen das der Preis in Ariary ist und nicht in der vor ca. 10 Jahren abgeschafften Waehrung Franc Malagasch und dann sich am idealsten einen Fensterplatz ergattern und warten bis der Minibus voll ist und die Reise los geht. Das kann in 10 Minuten sein, meist geht es aber eine halbe Stunde, Stunde bis es dann wirklich losgeht.
Man tuckert mit 30-50km/h ueber die Strassen und laesst sich, wegen der Loecher in den Strassen oder Pisten, durchschueteln!
Mit den Minibussen werden nicht nur Personen transportiert, sondern auch Lebensmittel, wie Reis, lebende Huehner, Gaense, hab auch schon eine Ziege auf einem Minibusdach entdeckt! Oder Faesser mit Benzin, Moebel und so weiter.
Hatte schon mal das Gefuehl, dass das Dach dem Gewicht nicht standhaelt! Bis jetzt bin ich immer gut angekommen und hatte erst einmal einen platten Reifen!
Am Ziel angekommen, strecke ich meine Beine und versuche meinen Weg zum Hotel zu finden und mich gegen all die Angebote von Taxis, Pousse-Pousse und Guides abzuwaehren, um dann in aller Ruhe erst mal anzukommen und meine naechsten Ziele zu ueberdenken.


Ifasina

Das ist ein Dorf mit Holzhaeusern, ohne Strom und fliessend Wasser. Es liegt in den Bergen und man kann es nur zu Fuss erreichen!
Es ist sehr eindruecklich zu sehen wie die Familien da Leben. Das Holzhaus ist ein Raum, der Schlafplatz, Wohnraum und Kueche in einem ist. Die Kueche ist ein offenes Feuer und desshalb sind die Familien oft im Rauch und viele leiden an Asthma und praktisch alle Kinder haben eine laufende Nase!
Es wimmelt von Kindern, da man Verhuetung nicht kennt und man sich bereits mit 15 verheiratet, oft auch unter Verwandten!
Ich hatte nicht meine beste Nacht dort, um mich willkommen zu heissen haben wir mit lokalem, starkem Ruhm angestossen und mein Guide Roger hatte kraeftig durst! Das Essen hatten wir in unserem Zimmer auf Matten, wo Roger, die unessbaren Reiskoerner in alle Richtungen spuckte! Nun war da nur ein Bett, welches ich dann mit dem betrunkenen Roger teilte. Er schmatzte und schnarchte bereits nach wenigen Minuten! Ich konnte nicht schlafen und schon bald spuerte ich die Floehe meinen Ruecken hochkrabeln! Bleib ich liegen, eingeklemmt zwischen Wand und dem im Schlaf sprechenden und umsichschlagenden Guide oder versuche ich meinen Weg aus dem Bett, um auf dem Boden zu schlafen, der immer noch mit den Resten unseres Nachtessens belegt ist und total verspuckt ist!!!
Ich harte aus bis zum Morgengrauen und habe kein Auge zu getan, doch das aufstehen war die reinste Erloesung!
Wir wanderten zurueck und ich war schon lange nicht mehr so gluecklich ueber eine kaltwasser Dusche und ein Bett ohne Floehe!

Ostern

Ostersonntag geht man in die Kirche, das ist hier der Brauch. Alle Leute waren in ihren besten Kleidern und es war eine festliche Stimmung. Die Messe habe ich ausgelassen, doch ich goennte mir ein luxurioeses Fruehstueck im besten Hotel!
In Fianarantsoa war ueber Ostern ein Reggae-Festival, wo ich viele "Rastas" kennen lernte und eine gute Zeit hatte.
Am Ostermontag faehrt man dann zum Picknick beim nahe gelegenen See. Es gibt viele kleine Essensstaende, man setzt sich auf die Wiese und laesst die Kinder eine runde Karusel fahren, welches von Hand angestossen wird!
Es war ein wunderschoener sonniger Tag, mit vielen froehlichen und herzlichen Lachern!

Ranmafana

Ich sah meine ersten Lemuren! Sie sind suess, wie sie von Baum zu Baum huepfen und dann die leckeren Fruechte knabbern und sich dann nach dem Fruehstueck eine wohlverdiente Siesta in den Zweigen der Baeume erlauben.

Nun war es noetig das ich meine Kleider wasche, sie standen vor Dreck! Ich war da mit einem Madagass unterwegs und als er mir zusah wie ich das erste T-shirt von Hand wusch, fragte er was ich denn alles waschen wolle. Da zeigte ich ihm meinen Waeschesack und er fing an die Kleider auf einem Haufen zu ordnen und uebernahm mit gekonnten griffen das Waschen! Wow er war superschnell und ich durfte die geschrubbten Kleider dann ausspuelen, da er meine Art und Weise die Kleider zu waschen als untauglich Erklaerte! :)
Das war super, hat mir wieder mal meine untauglichkeit im Haushalt gezeigt! ;-)


Die Zugfahrt durch den Dschungel

In einem uralten SBB Wagon bin ich gemuetlich durch die Landschaft getuckert. Zuerst rollten wir ueber die Flughafenlandebahn! Nein der Flughafen wird nicht oft angeflogen und der Zug faehrt jeden zweiten Tag, im Falle das er gerade keine Panne hat.
Fuer viele Doerfer im Dschungel ist dieser Zug die einzige Transportmoeglichkeit! So wird an jeder Hatestelle Ware, wie Bananen, Reis und Gold verladen. Man hat so zwischen einer halben Stunde und Stunde Zeit, dem Handel zuzusehen, selbst Bananen zu kaufen oder die Station zu erkunden.
Eine nette junge Frau, zeigte mir das Dorf und teilte dem Schaffner mit das er nicht ohne mich abfahren duerfe. So wurde ich zum Essen eingeladen und schaute mir eine Bruecke an, da hoerten wir den Zug zum abfahren pfeiffen! Wir gingen zurueck und die Leute riefen schon nach uns, der Zug pfiff wieder! So starteten wir einen spurt und ich war die letzte die noch in den Zug huepfte bevor er dann nach 2 Minuten losfuhr! ha, ha das war super!!
Ich fand die Reise total spannend und unterhaltsam, war dann aber nach 16 Stunden sehr froh das wir doch noch am Ziel ankamen!

Isalo

Im Nationalpark wurde meine Wanderung von einer schwarzen Wolke von Heuschrecken begleitet. Es war faszinierend und etwas unangenehm im selben moment! Ein komisches Gefuehl, wenn sich eine Heuschrecke an dir festklammert! Netterweise sind sie vegetarier und beissen nicht. Doch am naechsten Tag den Schaden zu sehen den diese Millionen von Heuschrecken angerichtet haben ist sehr traurig. Ganze Reisfelder, haben sie abgefressen! Andererseits Essen die Madagassen die Heuschrecken, also bringen sie auch wieder Nahrung und Einnahmen.
Im Hotel konnte ich dann auch Heuschrecken probieren, im ersten Moment war es wie Popcorn und danach etwas undefinierbar. Nicht schlecht, so als Apero mit einem Bier! :)

Am Meer

In Ambola bin ich an einem Traumstrand angekommen, weisser Sand, tuerkisblaues ruhiges Wasser. Das war Erhohlung pur! Einfach mal ein bisschen lesen und baden und dazwischen einen frisch gefischten Fisch essen!

Nun bin ich zurueck in Tana und beginne meinen zweiten Teil der Reise in richtung Osten, ich moechte meinen letzten Monat der Reise noch richtig geniessen und dann freue ich mich euch alle wieder zu sehen!

Ich wuensche euch einen schoenen Fruehling und bis bald!



Madagaskar
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